Mittwoch, 4. Mai 2016

(Rezension) Sara Lövestam - Herz aus Jazz

http://www.rowohlt.de/taschenbuch/sara-loevestam-herz-aus-jazz.html

Genre: Jugendbuch
Verlag: Rowohlt
Erscheinungsdatum: 27. März 2015
Seiten: 336
ISBN: 978-3499269004
Preis: 9,99 €


über die Autorin:

Sara Lövestam wurde 1980 geboren. Sie unterrichtet Schwedisch für Ausländer und arbeitet als freie Journalistin. "Herz aus Jazz" ist ihr vierter Roman.




Inhalt:

Über das Erwachsenwerden, die Liebe zur Musik und eine wunderbare Freundschaft.

An ihrer Schule in der schwedischen Provinz wird Steffi gemobbt. Dem Alltag entflieht die talentierte Fünfzehnjährige, indem sie Musik macht und hört. Am liebsten Swing und Jazz. Als ihr i-Pod eines Tages den Geist aufgibt, reißt die Musik nicht ab. Sie dringt aus dem Fenster eines Altenheims. Und der alte Mann, der dort wohnt, lädt Steffi zu sich ein.
Schnell stellt sich heraus, dass Alvar Steffis musikalische Helden persönlich kannte. Denn er war selbst ein erfolgreicher Bassist im Stockholm der Swinging Fourties. Während sie gemeinsam seinen alten Platten auf dem Grammophon lauschen, entwickelt sich zwischen den beiden eine enge Freundschaft. Steffi erzählt dem alten Herrn von ihren Problemen, Alvar ihr im Gegenzug die Geschichte seiner großen Liebe. Für beide ist es eine Auseinandersetzung mit tiefsten Gefühlen und Verletzungen. Und eine Chance auf die Zukunft.

Meine Meinung:

Mobbing ist ein Thema, das überall präsent ist, auch wenn ich der Meinung bin, dass dieses Wort oft auch vorschnell gebraucht wird. Schule ist für Steffi die reinste Quälerei, ständig denken sich ihre Mitschüler neue Quälereien aus. Deshalb hat sie auf dem Schulweg und in den Pausen ständig die Stöpsel ihres iPods in den Ohren um wenigstens das fiese Gerede nicht hören zu müssen. Obwohl ihre Situation in der Schule nicht den Hauptanteil des Buches ausmacht, merkt man, wie sehr es Steffi belastet und es wird außerdem deutlich, dass in Wahrheit nicht alle etwas gegen sie haben. Steffi wird durch dieses Mobbing zur Außenseiterin und flieht sich umso mehr in die Musik. Sie ist froh, als sie in Alvar einen Freund findet, der sie versteht - auch wenn es eine sehr ungewöhnliche Freundschaft ist.

Ich mag es, wenn die Personen in Geschichten durch etwas verbunden sind, was nicht alltäglich ist - in diesem Fall der Jazz. Die Freundschaft zwischen Steffi und Alvar fand ich sehr rührend. Steffi bewundert Alvar für seine Erlebnisse in der Blütezeit des Jazz und sie erinnert Alvar ein wenig an seine Jugend. Seine Geschichte hilft ihr, ihre eigene Situation von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten und daraus ihre Schlüsse zu ziehen.

Während des Lesens habe ich mich manchmal gefragt, warum Steffi sich das alles gefallen lässt, aber wenn man genau darüber nachdenkt, ist es wohl oft so, dass man sich manches viel zu lange gefallen lässt. Die Geschichte ist in sich stimmig und unterhaltsam. Durch Alvars Erzählungen taucht man in die Vergangenheit und fängt an, Parallelen zwischen seinem und Steffis Leben zu ziehen. Es gibt sowohl glückliche, als auch traurige Momente und einen hoffnungsvollen Schluss.

       

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