Montag, 19. Oktober 2015

Anna McPartlin - Die letzten Tage von Rabbit Hayes

http://www.rowohlt.de/taschenbuch/anna-mcpartlin-die-letzten-tage-von-rabbit-hayes.html

Genre: Roman
Verlag: Rowohlt
Seiten: 458
Erscheinungsdatum: 20. März 2015
ISBN: 978 3 499 26922 6
Preis:12,00 €

über die Autorin:

Anna McPartlin wurde 1972 in Dublin geboren. Sie hat Marketing studiert, hatte aber mehr Spaß an Stand-up-Comedy und dem Schreiben. Sie lebt mit ihrem Eheman Donal in der Nähe von Dublin.




Klappentext/Inhalt:

Erst wenn das Schlimmste eintritt, weißt du, wer dich liebt. 
 
Stell dir vor, du hast nur noch neun Tage. Neun Tage, um über die Flüche deiner Mutter zu lachen. Um die Hand deines Vaters zu halten (wenn er dich lässt). Und deiner Schwester durch ihr Familienchaos zu helfen. Um deinem Bruder den Weg zurück in die Familie zu bahnen. Nur neun Tage, um Abschied zu nehmen von deiner Tochter, die noch nicht weiß, dass du nun gehen wirst ...

Die Geschichte von Rabbit Hayes: ungeheuer traurig. Ungeheuer tröstlich.


Meine Meinung:

Kann man den Tod einer Protagonistin am Ende des Buches als "Happy End" bezeichnen?

Ja, man kann. Dieses Buch beweist es.

So sehr ich mit Rabbit, ihrer Familie und ihren Freunden gelitten habe, so sehr ich gehofft habe, dass es mit ihr und ihrer großen Liebe Johnny endlich etwas wird, mit jeder Seite wurde mir klarer, dass am Ende zwar nicht alle glücklich sind aber die Hoffnung, dass am Ende alles "gut" wird, über den Tod hinaus besteht. Das mag jetzt vielleicht seltsam klingen, aber wer das Buch liest wird am Ende verstehen was ich meine.

Man fühlt sich als Leser wie ein Teil der Familie (wobei ich sagen muss, dass meine Familie ähnliche Ansätze des "Bescheuertseins" im positiven Sinne aufweist). Man lacht, flucht und weint mit ihnen und spürt deutlich die große Liebe, die sie alle verbindet.

Dieses Buch ist unbedingt zu empfehlen. Im Zug sollte man es jedoch nur lesen, wenn es einen nicht stört in der Öffentlichkeit zu heulen.


           

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Jory John & Mac Barnett - Miles & Niles

http://www.randomhouse.de/Presse/Buch/Miles-Niles-Hirnzellen-im-Hinterhalt/Jory-John/pr465137.rhd?pub=16000&men=1&mid=5

Genre: Kinderbuch
            (mit Illustrationen von Kevin Cornell)
Verlag: cbt
Seiten: 224
Erscheinungsdatum: 24. August 2015
ISBN: 978-3-570-16367-2
Preis: 12,99 €
Altersempfehlung: ab 10

über die Autoren:

Jory John lebt in San Francisco. Er ist Autor, Journalist, Lektor und Coach für kreatives Schreiben und darstellende Künste. Mac Barnett ist Kinderbuchautor und lebt in Berkeley. Die beiden sind seit über 10 Jahren befreundet.

Inhalt (von der Verlagsseite):

Wenn es etwas gibt, das Miles Murphy perfekt beherrscht, dann ist es Streiche spielen. Unfug treiben. Leute austricksen. Keine Frage: Er ist der beste Trickser, den seine alte Schule je gesehen hat. Als Miles gezwungen wird, in das langweilige Kuh-Kaff Yawnee Valley zu ziehen, geht er deshalb davon aus, dass er auch an seiner neuen Schule der beste Trickser sein wird. Es gibt nur ein Problem: Die Schule hat schon einen Trickser. Und der ist gut – unglaublich gut!

Miles ist entsetzt zu sehen, dass sein Konkurrent einem Phantom gleicht: Niemand kennt ihn, nie fliegen seine Streiche auf! Als Miles entdeckt, dass ausgerechnet Lehrerliebling Niles hinter den Geniestreichen steckt, entspinnt sich der größte Trickser-Wettstreit, den Yawnee Valley je gesehen hat.


Meine Meinung:

Das Buch ist ein Knaller, anders kann man es nicht sagen.
Spannend, witzig, (ein wenig) lehrreich und definitiv sehr kurzweilig. Durch die relativ große Schrift und die Illustrationen wird das Buch etwas aufgelockert, so dass man nicht so schnell die Lust am Lesen verliert.

Egal was Miles anstellt, Niles ist ihm immer einen Schritt voraus. Doch am Ende werden aus Konkurrenten Verbündete und dabei kann nur der beste Streich überhaupt rauskommen.

Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt. Man merkt wieviel Ehrgeiz in Miles steckt, denn er versucht immer wieder, Niles - den Trickser der neuen Schule - zu übertrumpfen. In dem Moment, in dem man als Leser denkt "jetzt hat er es geschafft" nimmt die Geschichte eine überraschende Wendung.

Außerdem stellt man sich im Lauf der Geschichte ständig neue Fragen. Wie hat der Trickser den ersten Streich (ich will jetzt nicht zuviel verraten) hinbekommen? Wozu sind die "Fakten über Kühe" wichtig, die hin und wieder eingestreut werden? Raufen sich  Miles und Niles irgendwann zusammen?

Ein Buch, das bestimmt auch junge Leser nicht aus der Hand legen wollen.

            

Anja Janotta - Linkslesestärke

http://www.randomhouse.de/Presse/Buch/Linkslesestaerke-oder-Die-Sache-mit-den-Borten-und-Wuchstaben/Anja-Janotta/pr463886.rhd?pub=16000&men=1&mid=5

Genre: Kinderbuch
            (mit Illustrationen von Stefanie Jeschke)
Verlag: cbt
Seiten: 240
Erscheinungsdatum: 02. März 2015
ISBN: 978-3-570-16339-9
Preis: 12,99 €
Altersempfehlung: ab 9 Jahre

über die Autorin:

Anja Janotta wurde 1970 geboren. Sie studierte Diplom-Journalistik in München und arbeitet als Online-Redakteurin. Anja Janotta wohnt mit ihrer Familie in Oberbayern.



Inhalt (von der Verlagsseite):

Rechtschreibschwäche ist out – Wort-Aggro-Batik ist in!
Wer so virtuos Wörter verdreht wie Mira Kurz, der hat ganz klar: Linkslesestärke! Nur Namen kann sie sich nicht merken. Gar nicht. Bei Mira heißen andere Kinder »die Fiese«, »die Schüchterne« oder »längster Freund«. Peinlich. Als nebenan ein Mädchen mit himmelblauen Augen einzieht, hofft Mira, dass sie beste Freundinnen werden. Doch dann läuft alles schief. Mira versagt kläglich beim doofen Namen-Merkspiel in der Schule, »die Fiese« schnappt ihr die zukünftige beste Freundin vor der Nase weg und nimmt Mira danach übel in die Zange. Schärfste Gegenwehr ist angesagt! In letzter Sekunde zeigt sich, dass mehr Kinder zu Mira halten, als sie dachte. Und dass Namen merken gar nicht so schwer ist.


Meine Meinung:

Beim Büchershoppen für unsere Kinder- und Jugendbücherei fiel mir dieses Buch in die Hände. Das Cover ist ansprechend, der Titel witzig und beim Querlesen ist mir auch der SChreibstil positiv aufgefallen.

Mit humorvollem Ton erzählt die Protagonistin Mira ihre Geschichte. Sie ist ein lebensfrohes Mädchen die versucht, ihre Schwächen als Stärken zu sehen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Was jedoch nicht leicht ist, wenn man gerade wegen dieser Schwächen ausgelacht und ausgegrenzt wird.

Es fällt mir jedoch etwas schwer, das Buch zu bewerten. Es ist lustig und altersgerecht geschrieben, aber beim Lesen hatte ich trotzdem über weite Strecken einen Knoten im Hals weil ich es so schreiend ungerecht fand, dass weder Lehrerin noch (was ich viel schlimmer fand) die Mutter,  Mira richtig zuhören, so dass sie auch von den Erwachsenen manchmal ungerecht behandelt wird. Wahrscheinlich ist es beabsichtigt, dass man als Leser auf diese Art Miras Verzweiflung spürt, aber... will ich als Dritt- oder Viertklässler ein so deprimierendes Buch lesen?

Selbst wenn am Ende alles irgendwie gut wird, so richtig überzeugt hat mich das Buch nicht.

     

Alexander Emmerich - Fernsehen gernsehen

http://www.zauberberg-verlag.de/produkt/fernsehen-gernsehen/

Genre: Roman
Verlag: Zauberberg Verlag
Seiten: 282
Erscheinungsdatum: 25. Februar 2015
ISBN: 978-3-945662-00-7
Preis: 19,90 €

über den Autor:
Alexander Emmerich wurde 1974 geboren. Er ist Historiker und Autor und arbeitete für das ZDF, RTL und den WDR. Fernsehen gernsehen ist sein Debütroman

Ich habe das Buch bei einer Verlosung auf einem Blog gewonnen.



Klappentext:

Ben Kaspari ist Jahrgang ’74 und hat eine große Liebe: Das Deutsche Fernsehen. Es begleitet ihn durch seine einsame Kindheit und wilde Jugend in Mannheim, bringt ihn nach Köln und zum ZDF nach Mainz.
Er trauert, hasst und liebt mit den Helden der Achtziger und Neunziger Jahre und erlebt das, was um ihn herum passiert, stets durch das Fernsehen: So wird der Mauerfall zu einer Soap-Opera, als Teenager liegt Ben verliebt zu Bill Cosby vor der Flimmerkiste, bis er als Erwachsener eine Big-Brother-Party überstehen muss, sein ganz privates Dschungelcamp erlebt und schließlich von Jürgen von der Lippe vor die Frage gestellt wird: Geld oder Liebe?

Meine Meinung:

Auch wenn es sich hierbei um einen Roman handelt, so steht hier doch das Fernsehen bzw. das Programm im Vordergrund. Genau deshalb war für mich TV-Junkie der 80er und 90er dieses Buch ein absolutes Muss.

Es fühlt sich beim Lesen an wie eine Reise durch die Kindheit, denn die meisten Sendungen, von denen der Protagonist Ben erzählt, habe ich damals selbst gesehen. Doch auch wenn seine Geschichte hier irgendwie neben dem Fernsehen herläuft, wird einem erschreckend deutlich, wie das Fernsehen sein Leben beeinflusst, oder besser: gebremst, hat. Gefangen vor der Glotze lief vieles einfach an ihm vorbei ohne dass ihm selbst bewusst wird, warum manches so schief läuft.

Man schwankt zwischen Mitleid mit Ben und dem Wunsch, ihn wachzurütteln. Ich konnte mich sehr gut in ihn hineinversetzen, aber die Frage, über die ich auch nach Ende des Buches lange nachgedacht habe war:

Sah Ben soviel fern weil er so einsam war oder war er einsam, weil er ständig vor der Glotze hing?

Das Buch ist ebenso eine Reise durch meine Kindheit als auch Unterhaltung und es regt zum Nachdenken über den Fernsehkonsum und das Fernsehprogramm an.

         

Mittwoch, 7. Oktober 2015

James Abel - Ice Trap

http://www.ullsteinbuchverlage.de/nc/buch/details/ice-trap-9783548286952.html
Genre: Thriller
Verlag: Ullstein
Seiten: 464
Erscheinungsdatum: 07. August 2015
ISBN: 9783548286952
Preis: 9,99 €


über den Autor: 

James Abel ist das Pseudonym des amerikanischen Thrillerautors R. Scott Reiss. Er lebt in New York und hat bereits mehrere Thriller veröffentlicht. Außerdem schreibt er Sachbücher und arbeitet als Drehbuchautor.





Klappentext:

Die Kälte wird sie alle töten. Oder die mysteriöse Seuche...


Ein amerikanisches U-Boot sendet Hilferufe aus den eisigen Gewässern der Arktis. Die über hundert Menschen an Bord stecken in Sturm und Eis fest — und sie leiden an einer mysteriösen Erkrankung. Colonel Joe Rush, Arzt und Biowaffenexperte, wird auf eine geheime Rettungsmission geschickt. Er soll die Seuche an Bord des U-Boots eindämmen und verhindern, dass dessen Torpedo- Technologie in feindliche Hände fällt. Joe Rush und sein Team sind vollkommen auf sich gestellt. Doch sie haben einen Verräter an Bord...

Meine Meinung:

Ein spannender Thriller, den ich nur ungern zur Seite legen wollte als ich erstmal angefangen hatte zu lesen. Die Story wird überwiegend vom Protagonisten Joe Rush als Ich-Erzähler erzählt, nur hin und wieder gibt es Rückblicke oder Szenen, die aus einer Beobachterposition heraus geschrieben sind. Der Schreibstil hat mir sehr gefallen und es war leicht zu lesen, auch wenn ich bei manchen Fachbegriffen natürlich hin und wieder Schwierigkeiten hatte.

Für Rush ist diese Mission auch ein  Stück Wiedergutmachung, deshalb braucht er hin und wieder etwas mehr Zeit Entscheidungen zu treffen. Wobei der Leser zwar merkt, dass Rush einen Denkprozess durchläuft, die Geschichte dabei jedoch nicht an Tempo oder Spannung verliert.
Als Leser war ich richtig in der Geschichte drin und habe versucht, selbst herauszufinden wer der Verräter ist und welche Erklärung es für überraschende Wendungen gibt - so macht Lesen Spaß.

Das Ende fand ich ein wenig lahm. Man erfährt zwar, dass Rush nicht alles auf sich beruhen lässt, doch irgendwie fehlte mir da noch der letzte große Knall.

        

Veit Etzold - Todesdeal

http://www.droemer-knaur.de/buch/8107079/todesdeal

Genre: Thriller
Verlag: Droemer-Knaur
Seiten: 480
Erscheinungsdatum: 01. Oktober 2015
ISBN:  978-3-426-30434-1
Preis: 14,99 €

über den Autor:

Dr. Veit Etzold ist erfolgreicher Sachbuch- und Thrillerautor. Seine Frau Saskia ist Fachärztin für Rechtsmedizin an der Charité Berlin.
Außerdem hat er eine sehr informative Hompage *klick*

Ich habe dieses Buch bei vorablesen.de gewonnen

Inhalt (von der Verlagsseite):

Im afrikanischen Kongo wütet seit Jahrzehnten ein grausamer Krieg. Es ist ein Kampf um die kostbaren Rohstoffe, die dieses ansonsten so bitterarme Land in Fülle abbaut und die in jedem digitalen Gerät stecken. 
Martin, ein junger Berliner Journalist, reist für seinen ersten großen Rechercheauftrag in den Kongo. Kurz nach seiner Ankunft wird er von den Milizen eines Warlords in Geiselhaft genommen. Ausgelöst wird er von einer Geschäftsfrau aus Ruanda. So gerät der unerfahrene Journalist in die gnadenlosen Hände von russischen Oligarchen, chinesischen Investoren und deutschen Waffenhändlern. Zu spät stellt Martin fest, dass auch er nur Verhandlungsmasse in einem geopolitischen Schachspiel ist, in dem die Rohstoffverteilung für das 21. Jahrhundert festgelegt wird. Und dass dieser erste große Rechercheauftrag vielleicht sein letzter sein könnte.

Meine Meinung:

Waffenlieferungen und Rohstoffabbau sind definitiv ein gutes Thema für einen Politthriller. Ich mag Geschichten, die einen Bezug zur Realität haben (unabhängig davon ob mir diese Realität nun gefällt oder nicht) und bei denen man die Welt ein wenig besser verstehen lernt. So wie in "Todesdeal". Es ist ein vielschichtiger Roman, in dem man die Doppelmoral westlicher Staaten ebenso wiederfindet wie die Kämpfe um die Machtverteilung in Afrika, wo in der Zeit der Kolonialisierung willkürlich Grenzen gezogen wurden, deren Auswirkungen heute immer noch zu spüren sind. Hin und wieder ist man zwar etwas verwirrt von den ganzen Verstrickungen und Zusammenhängen - jedoch machen diese für mich auch den Reiz solcher Geschichten aus.
Aber...
Schon am Anfang fand ich es schwer den Überblick über die handelnden Personen zu behalten, die der Autor dankenswerterweise in einer kurzen Zusammenfassung vor den Roman gestellt hat. Was mich jedoch am meisten gestört hat, war der Protagonist. Der Journalist Martin, den ich je nach Situation entweder als Großmaul oder Memme empfunden habe. 
Ein Protagonist muss mir nicht sympathisch sein, allerdings muss ich mich in irgendeiner Form in ihn hineindenken können und er muss sich im Lauf der Geschichte entwickeln. Vor allem Letzteres habe ich bei Martin nicht gesehen. 

Geschichte Top - Protagonist naja...